Keilschrifttafeln Offenbaren Einzigartiges Spätbablyonisches Mathematikwissen

Fragmente einer Keilschrifttafel mit einer mathematischen Tabelle. | Copyright: Mathieu Ossendrijver (Collage) / Trustees of the British Museum
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Die Rekonstruktion die Tabellen gelang demnach, mit Mithilfe einer Computer-Analyse. Die dort festgehaltenen mathematischen Operationen zeigten, dass die Rechenvirtuosität die babylonischen Mathematiker größer war als bisher angenommen: "Die Mathematik war nicht nur eine Hilfswissenschaft für die Astronomie, sondern eine selbstständige Disziplin mit eigenen Forschungszielen", sagt Ossendrijver.

In beiden Tabellen wird eine Anfangszahl so lange durch ihre Faktoren dividiert, bis die Nummer 1 erreicht ist. Im Unterschied zum heute meist verwendeten Dezimalsystem (Zehner-System) lag die babylonischen Mathematik beliebig Sexagesimalsystem zugrunde, das auf die Grundzahl 60 beruht - ähnlich wie unsere Stundeneinteilung in Minuten sowie Sekunden. In die einen Tabelle entspricht so die Ausgangszahl die 46. Potenz von 9 (9⁴⁶). In die anderen Tabelle ist die Ausgangszahl 30-stellig: Sie entspricht 9¹¹ (9 hoch 11) mal 12³⁹ (12 hoch 39).
Zu welchem Funktion die Tabellen jedoch einst erstellt wurden, wissen die Forscher derzeit noch nicht genau, zumachen nichtsdestoweniger mit großer Sicherheit aus, dass sie eine praktische Bedeutung für Astronomie oder Management gehabt haben könnten. Ihr Funktion müsse vielmehr in die gelehrten Mathematik gesucht werden,so Ossedrijver sowie erläutert weiter: "Möglicherweise dienten sie als numerische Überprüfung dafür, dass die Ausgangszahl wahrhaft berechnet worden war. Es ist jedoch auch denkbar, dass die babylonischen Mathematiker auf die Suche später zahlentheoretischen Regelmäßigkeiten waren."
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Quelle: hu-berlin.de
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