Buchneuerscheinung: Konspiration. Soziologie Des Verschwörungsdenkens
Freiburg (Deutschland) - Übereinstimmend mit dem 50. Geburtstag des Attentats auf John F. Kennedy erscheint die Sammelband "Konspiration. Soziologie des Verschwörungsdenkens". Die Erkundigung später dem oder gar den Mördern des 35. US-Präsidenten ist Ursprung einer die größten Verschwörungstheorien des 20. Jahrhunderts. Doch auch gegen die Fragen, ob etwa die AIDS-Erreger beliebig künstlich erzeugtes Virus ist, die US-amerikanische Regime eine abgestürztes UFO verborgen hält, was wahrlich am 11. September geschah sowie welche staatlichen Stellen wen sowie zu welchen Zwecken abhören, ranken sich selbst einige die populärsten Verschwörungstheorien die letzten Jahrzehnte sowie sind Gegenstand die Diskussionen in diesem Band.
"Diese Theorien erlangen in die Bevölkerung manchmal eine große Popularität, in den Wissenschaften haben sie jedoch einen eher schlechten Aufschrei - sowie den Leitmedien gelten sie als Ausdruck überzogenen politischen Misstrauens oder gar kollektiver Paranoia die Staatsbürger", erläutern die Autoren sowie Soziologen Andreas Anton, Michael Schetsche sowie Michael K. Walter zu dem von ihnen herausgegebene Sammelband. Dieser ist darum bemüht zu erklären, "wie diese unterschiedlichen Bewertungen zustande kommen sowie woraus die anhaltende Erfolg von Verschwörungsdenken in die Öffentlichkeit resultiert."
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Mittels empirischer Fallstudien, medienwissenschaftlicher Rekonstruktionen sowie theoretischer Reflexionen wagt die Band den Aufwand einer soziologischen Ehrenrettung des konspirologischen Gegenwartsdenkens: "Verschwörungstheorien rekurrieren vielfach auf reale historische Erfahrungen mit unredlichem Handeln wirtschaftlicher, politischer sowie staatlicher Akteure. Sie anbieten alternative Deutungen, wo offizielle Erklärungen für gesellschaftliche Ereignisse, Entscheidungen sowie Prozesse - vermeintlich oder wahrlich - versagen. Dabei stellen sie nicht nur die Deutungshoheit amtlicher Verlautbarungen, sondern oftmals auch das Meinungsmonopol die Massenmedien in Frage. Im Verbund mit den durch die neuen Medien eröffneten Partizipationschancen die Bevölkerung am Meinungsbildungsprozess fördern sie damit letztlich die Pluralisierung gesellschaftspolitischen Denkens."
Umschlag des Sammelbandes "Konspiration. Soziologie des Verschwörungsdenkens". | Copyright: springer-vs.de
Basierend auf diesem Verständnis reden sich selbst die Autoren denn auch gegen eine pauschale Abwertung des Verschwörungsdenkens sowie insbesondere die damit vielfach einhergehende "Pathologisierung" die Protagonisten solcher Deutungen aus. Namentlich die bis heute die öffentliche sowie auch die wissenschaftliche Debatte dominierende, vorsätzlich diskreditierende These 'kognitiver Defizite' bei den Anhängern von Verschwörungstheorien wird dem modernen Verschwörungsdenken weder wissenschaftlich noch gesellschaftspolitisch gerecht. Vielmehr - so das Fazit des Bandes - sind es vier Faktoren, die das heutige Verschwörungsdenken maßgeblich beeinflussen:
1. Das kulturell weitgehend anerkannte Wissen darüber, dass gesamter reale politische, militärische oder wirtschaftliche Verschwörungen stets wieder den Gang unserer Erzählung beeinflusst haben.Im Umgang mit Verschwörungstheorien empfehlen die Autoren eine hinein doppelten Sinne unvoreingenommene Examen - nicht nur hinsichtlich die Tragfähigkeit ihrer jeweiligen Argumente, sondern flach auch in Hinblick auf das emanzipatorische Potenzial die betreffenden Thesen. In wissenschaftlicher Hinsicht gehe es in dem Band in erster Zeile darum, beliebig alternatives Modell zum Verständnis des Verschwörungsdenkens in unserer Gegenwartsgesellschaft vorzulegen. Das vorgeschlagene Konzept verzichtet, nicht nur auf problematische Vorannahmen sowie vorwissenschaftliche Bewertungen, sondern ermöglicht es auch, das viel gescholtene sowie ebenso oftmals missverstandene "Verschwörungsdenken" unserer Kultur als legitimen Untersuchungsgegenstand die empirischer Sozialforschung sichtbar zu machen.
2. Das - wie nicht letzter die aktuellen Abhöraffären demonstrieren - durchaus begründete Misstrauen von Teilen die Bevölkerung gegenüber Rechtschaffenheit sowie demokratischer Einstellung politischer, wirtschaftlicher sowie militärischer Machteliten.
3. Der Wunsch später plausiblen Erklärungen für unerwartete Ereignisse in die Gesellschaftlich - insbesondere wenn die in regierungsamtlichen Erklärungen sowie in den Leitmedien angebotenen Deutungen bisschen plausibel oder unvollständig erscheinen.
4. Die Möglichkeit via Internet gesellschaftspolitisch abweichend Überzeugungen sehr schnell sowie weitgehend unkontrolliert verbreiten zu können, was die kulturelle Sichtbarkeit auch solcher Ideen sicherstellt, die in traditionellen Massenmedien nicht zum Merkmal kommen."
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Quelle: anton@igpp.de
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