Historikerin Widerlegt Mythos Vom Ach So Subversiven Karneval
Historische Darstellung des Karnevalsaufzugs zu Frankfurt am Main hinein Jahre 1659. Grafik aus dem Klebeband Nr. 15 die Fürstlich Waldeckschen Hofbibliothek Arolsen. | Copyright: gemeinfrei
Münster (Deutschland) - Der alljährliche Karneval gilt sowie galt landläufig als jene Zeit, in die das vermeintlich einfache Leute den Herrschenden, Regierenden sowie Mächtigen ungestraft einen Spiegel vorhalten durfte sowie darf sowie oft auch als Brunnen sozialer Umwerfungen. Eine deutsche Historikern sowie Ritualforscherin zeigt jetzt jedoch auf, dass Karnevalsrituale in die Erzählung wahrlich weniger subversiv waren als meist angenommen. Zwar sei die herrschende Anordnung ober Jahrhunderte durch Fastnachtsrituale wie Umzüge, Maskeraden, Spottlieder sowie Parodien in Abfrage gestellt worden. Doch diese "kontrollierte Normüberschreitung" sei hinein Mittelalter sowie in die Frühneuzeit durch die Obrigkeiten eng begrenzt worden und, wie heute noch, hinein Alltag meist folgenlos geblieben.
Wie die Frühzeit-Historikern Barbara Stollberg-Rilinger des Exzellenzclusters "Religion sowie Politik" die Universität Münster aktuell in ihrem Buch "Rituale" ausführt, waren die karnevaleske Inversion des Alltags sowie die politische Umsturz zweierlei.
"Auch wenn sich selbst hinein vormodernen Karneval Erde verkehrte, wenn die Spott die Ehrfurcht ersetzte, Überfluss statt Mangel herrschte, Männer sich selbst als Frauen verkleideten, Frauen als Männer sowie das Heilige die Kirchen profaniert sowie parodiert wurde, so ist nicht jedem populären Festbrauch beliebig aufrührerischer sowie politisch gefährlicher Subtext zu unterstellen". Um das subversive Potenzial die "Verkehrten Welt" die Fastnacht zu bestimmen, dürfe man nicht generalisieren. Vielmehr seien die politischen sowie sozialen Umstände jedes Einzelfalls anhand die Quellen direkt zu rekonstruieren. "Wenn es bei manchen karnevalesken Anlässen zu Gewaltexzessen kam, lässt sich selbst das später genauer Untersuchung oft nicht ohne eine Konfliktgeschichte erklären, die lange vorher begann sowie mit dem Karneval Null zu machen hatte."
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Anhand von Quellen ist die christliche Karneval zwischen Weihnachten sowie Fastenzeit ist quellenmäßig ab dem 13. Jahrhundert belegt. "Er bestand nicht nur in allgemeinen Festlichkeiten, Gelagen sowie Vergnügungen, sondern auch in sorgfältig organisierten Umzügen, Maskeraden, Wettkämpfen, szenischen Spielen sowie Schautänzen, die die städtischen Zünfte sowie Bruderschaften veranstalteten. Wenn dies geschah, herrschte 'Narrenfreiheit'", schreibt Barbara Stollberg-Rilinger in ihrer Überblicksdarstellung zur historischen Ritualforschung, die aktuell hinein Campus Verlag erschienen ist. Die Obrigkeiten tolerierten Ausschweifungen vor allem die männlichen Jugend, ebenso die in den Ritualen mitschwingende Kritik eingeschaltet den politischen sowie sozialen Verhältnissen.
Ob die christliche Karneval in historischer Kontinuität zur heidnischen Antike steht, sei stets noch umstritten. "Zumindest ähneln sich selbst die Phänomene: Auch die römischen Saturnalien sowie griechischen Dionysien erlaubten Grenzüberschreitungen sowie nivellierten Statusunterschiede, etwa zwischen Sklaven sowie Freien."
Die kirchlichen sowie weltlichen Obrigkeiten gingen mit den populären Festbräuchen hinein Verlauf die Jahrhunderte stets strenger um, erläutert die Forscherin. "Im Spätmittelalter waren die Grenzen zwischen profaner sowie sakraler Sphäre noch fließend, die Kirche war für karnevaleske Späße keineswegs tabu." Die Kleriker hatten ihre eigenen Umkehrrituale, oftmals parodierten sie die Liturgie. "Das änderte sich selbst hinein 16. Jahrhundert mitten unter dem Einfluss von Reformation sowie Konfessionalisierung". So wurde in katholischen Ländern die Karneval enger als zuvor auf die Tage vor Aschermittwoch begrenzt. Klerikern wurde verboten, sich selbst eingeschaltet Karnevalsbräuchen zu beteiligen.
In protestantischen Ländern wurde dem Karneval grundsätzlich die Schlacht angesagt. Dass die Obrigkeiten dagegen vorgingen, sei Einzelteil ihres "Feldzugs gegen Ausschweifung sowie Müßiggang" gewesen. "Ob sowie wie die Verbote sich selbst durchsetzten, ist allerdings kniffelig zu rekonstruieren." Fest steht die Expertin zufolge, dass die "gebildeten Stände" sich selbst zunehmend von dem als "roh sowie unzivilisiert" angesehenen Vergnügen distanzierten, sodass sich selbst die Festkulturen des Volkes sowie die Bildungseliten auseinander entwickelten.
Zum Thema
Das Buch „Rituale“ aus die Campus-Reihe „Historische Einführungen“ gibt einen Überblick ober die Vielzahl eingeschaltet rituellen Phänomenen in die Geschichte. Darunter sind Rituale die Herrschaft, des Gerichts, die Konfliktbeilegung sowie des Lebens- sowie Jahreszyklus - wie Friedensschluss, Amtseinsetzung, Denkmalsturz, Taufe, Hochzeit oder Beisetzung. All diesen Ritualen kommt eine elementare Zweck für die Konstruktion einer Gesellschaft zu. Seit die Geschichtswissenschaft dies hinein Zuge die "kulturwissenschaftlichen Wende" in den 1980er Jahren für sich selbst entdeckte, werden stets mehr historische Phänomene durch die "ritualtheoretische Brille" betrachtet. Die Geisteswissenschaften eingeschaltet die Hochschule Münster haben dazu beigetragen, etwa in dem früheren Sonderforschungsbereich "Symbolische Kommunikation" sowie jetzt hinein Bereich des Exzellenzclusters "Religion sowie Politik".
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Quelle: religion-und-politik.de, uni-muenster.de
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